Silent Inflamation / chronische unterschwellige Entzündungen

Manifeste Entzündungen

Manifeste Entzündungen verursachen deutliche Symptome – Schmerzen, Rötung, Schwellung und werden daher rasch erkannt. Der Entzündungsprozess ist die generelle Methode mit der sich der Körper gegen krankmachende Eindringlinge (Bakterien, Viren, Pilze…) wehrt aber auch Schäden durch Verletzungen, Gifte u.a. ausgleicht und repariert. Entzündungsprozesse werden aktiviert und gesteuert durch eine große Zahl von Signalstoffen: Proinflamatorische Zytokine (z.B. Interleukin 1, 2, 6, 12, Tumornekrosefaktor alpha, Makrophagen/Granulozyten-stimulierender Faktor). Sind Erreger beseitigt, Schäden wieder repariert hört der Entzündungsprozess nicht einfach wieder auf sondern muss aktiv beendet werden. Dazu werden antiinflamatorische Zytokine (Interleukin 10, Transformierender-Wachstums-Faktor TGF beta) benötigt.

Silent Inflamation

Silent Inflamations führen hingegen nur zu unspezifische Symptome – Müdigkeit und Schwäche, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Verdauungsstörungen und Nahrungsmittel-Unverträglichkeit. Daher werden diese klinisch stummen Entzündungen sehr oft viele Jahre nicht erkannt. Die Freisetzung von proinflamatorischen Zytokinen wird durch chronische Prozesse im Organismus stimuliert. Daher kann die Entzündung auch nicht durch antiinflamatorischze Zytokine aktiv beendet werden. Über lange Zeit bildet sich so die Basis für das Entstehen der oben genannten schweren, chronischen Erkrankungen.

Übersicht

Ursachen von Silent Inflamation

Chronischer Stress

führt über verschiedene Mechanismen zu Zellschädigungen und besonders zu Schädigung der Mitochondrien (Organe der Energieproduktion in allen Zellen). Der Körper versucht diese Schäden zu reparieren: mit Hilfe von Entzündungsprozessen. Diese werden durch Zytokine initiiert und gesteuert, die Abwehrzellen freigesetzt werden. Der chronische Verlauf der Zellschädigung führt zu einer ständigen Aktivierung des Entzündungsprozesses auf niedriger Stufe. Da die Zellschädigung beim chronischen Stress aber nicht gestoppt werden kann, kann auch keine aktive Beendigung des Entzündungsprozesses erfolgen.

Schädigung der Darmschleimhaut

Eindringen von Toxinen (Lipopolysachariden/LPS) der Darmbakterien in den Körper: In unserem Darm lebt eine gewaltige Menge an Darmbakterien. Die vielfältige und ausgewogene Zusammensetzung dieser Darmflora ist für unsere Gesundheit von größter Bedeutung. Durch chronischen Stress, ungünstige Ess- und Lebensgewohnheiten, Belastung durch körpereigene Toxine und Umweltgifte kommt es zu einer Schädigung der Darmflora und der der Darmwand selbst. Dies führt nicht nur zu Verdauungsstörungen sondern belastet den gesamten Organismus. Von geschädigten Gram negativen Darmbakterien freigesetzt Lipopolysacharide gelangen in die Blutbahn, wirken als starke Zellgifte und sind eine der Hauptursachen für Silent Inflamations.

Umweltgifte

Umweltgifte können vielfältig zu Zellschäden, Freisetzung von proinflamatorischen Zytokinen und damit zu chronischen, unterschwelligen Entzündungen führen.

Allergene

Jede allergische Reaktion ist in ihrem Kern eine Entzündung. Dies gilt auch für die häufigen Kontaktallergien, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Diagnostik bei Stress und Silent Inflamation

Diagnose

Anamnese

Der wichtigste Teil der Diagnose ist eine gründliche Stressanamnese. Diese beginnt bereits vor ihrer Geburt. Schwere Stressbelastung während der Schwangerschaft führt zu strukturellen Veränderung im Gehirn des ungeborenen Kindes mit verringerter Stresstoleranz und erhöhter Stresssensivität. Auch frühkindliche Traumen (stark belastete Familiensituationen, schwere Krankheit, Krankenhausaufenthalte – eventuell sogar ohne Begleitung durch die Eltern …), schwere Belastungen in der Jugend (Pubertät) und auch im späteren Leben können zu ähnlichen Veränderungen führen. Solche strukturellen Veränderungen im Gehirn können über verschiedene neuronale Mechanismen fixiert werden. Betroffenen ist es später fast unmöglich sich richtig zu entspannen.

Körperliche Untersuchung

Ebenso wie die Anamnese ist eine Körperliche Untersuchung ein Grundlegender Teil jeder Diagnostik. Die körperliche Untersuchung erfolgt mit den Augen und mit den Händen, in Ruhe und Bewegung.

Vitalfeld-Diagnostik

Eine sehr genaue Erfassung der energetischen Situation des Organismus und des Zusammenspiels der verschiedenen Organe, Gewebe und Funktionssysteme. Störungen können damit frühzeitig erfasst und differenziert werden, eine Chronifizierung kann erkannt werden. Aus der Untersuchung ergeben sich unmittelbar therapeutische Maßnahmen – in erster Linie zur Förderung von Selbstheilungsmöglichkeiten des Körpers.

Untersuchung der Herzratenvariabilität (HRV-Test)

Durch diesen Test kann das Vegetative Nervensystem beurteilt werden. Dieser, für viele Lebensfunktionen entscheidende Teil unseres Nervensystems steuert Funktionen, die wir nicht oder nur eingeschränkt willentlich beeinflussen können (Herz-Kreislauffunktionen, Atemtätigkeit, Schwitzen, Verdauung, Emotionen…). Bei chronischem Stress überwiegt dabei die Aktivität des Sympathikus, während der Parasympathikus (Vagus) oft unterdrückt ist. Dies führt über lange Zeit zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

AVEM Test

Ein psychologischer Fragebogen-Test zur Erfassung von Verhaltens- und Erlebnisformen, die eine erhöhte Stresssensibilität und ein erhöhtes Risiko für Stresserkrankungen mit sich bringen.

CHV-Test

Ein einfacher Test zur Erfassung einer chronischen Hyperventilation (erhöhten Atemfrequenz) – eines typischen Symptoms für Stressbelastung.

Labor Tests – speziell zu chronischem Stress und Silent Inflamation

Über die üblichen Laboranalysen hinaus erhebe ich zahlreiche Laborparameter – insbesondere im Zusammenhang mit chronischem Stress und chronischen unterschwelligen Entzündungen: Mikronährstoff Profil, Hormone (insbesondere Stresshormone: Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin aber auch Schilddrüsenhormone, diabetische Stoffwechsellage…),Oxidativer und Nitrosativer Stress, Nervenbotenstoffe, Immunologie, Mitochondriopathien, Darmgesundheit und Darmflora, eventuell Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Die genaue Laboranalyse wird auf Basis der anderen Untersuchungen und Vorbefunde individuell festgelegt. Vorwiegend arbeite ich mit dem Labor GanzImmun in Mainz zusammen.

Oxidativer Stress-Test und antioxidative Kapazität

Anhaltende Stressbelastung führt über vermehrten Sauerstoffverbrauch zu einer exzessiv gesteigerten Bildung von Sauerstoffradikalen. Diese etwas veränderten Sauerstoffmoleküle reagieren sehr aggressiv mit verschiedenen Zellstrukturen. Es kommt zu Schädigung insbesondere der Mitochondrien – jener Zellstrukturen in denen der Großteil der Energiebereitstellung erfolgt. Früher oder später werden die natürlichen Schutzmechanismen überfordert, können vom Organismus nicht mehr ausreichen bereitgestellt werden. So entsteht ein sich immer weiter, immer rascher aufschaukelnder Teufelskreis.

Therapie bei Stress und Silent Inflamation

Biologische Substanzen
Therapiemethoden
Berglandschaft

Lasertherapie

Die Lasertherapie (eventuell kombiniert mit anderen Lichttherapie – Hyperpolarisiertes Licht, LED – Bestrahlung) unterstützt den gesamten Körper mit zusätzlicher Energie, die gerade bei Stresserkrankungen dringend benötigt wird. Insbesondere führt sie zu einer Regeneration geschädigter Mitochondrien, einer Unterstützung des Immunsystems, wirkt antientzündlich und regenerativ. Im Zentralnervensystem hilf sie, Ordnung in das durch ständige Überreizung entstanden Chaos zu bringen – dadurch kann die neuroplastische Therapie unterstützt werden.

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Vitalfeldtherapie

Entsprechend der Ergebnisse der Vitalfelddiagnostik können dem Organismus über komplexe elektromagnetische Felder Informationen zugespielt werden, die die energetische Situation und die Energieverteilung verbessern, das Zusammenspiel von vielen Billionen Zellen – und in der Folge von Organ- und Funktionssystemen unterstützen und regulieren. Es handelt sich also um eine Therapie, die die Selbstheilungs – und Organisationsfähigkeit des Organismus unterstützt.

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Medikamentöse Therapie

Bei der medikamentösen Therapie setze ich überwiegend natürliche Substanzen ein. Es sind also Substanzen, die in lebende Organismen über zigtausende Jahre entstanden sind, mit denen lebende Organismen seit urdenklichen Zeiten konfrontiert sind, die unser Körper zu einem großen Teil selbst erzeugt oder mit der Nahrung aufnimmt und für die normalen Lebensfunktionen benötigt.
Hauptaufgaben der Medikamentösen Behandlung:
Ausgleich erheblicher Mangelzustände, Neutralisation oxidativer, zelldestruktiver Vorgänge, Dämpfung der Hyperaktivität des Zentralnervensystems, Ausgleich von stressbedingten Dysbalancen des Hormonsystems (weitgehend durch Bioidentische Hormone), Ausgleich des Säure-Basen Gleichgewichts, Behandlung von Schlafstörungen. Bei vielen Patienten ist auch die Behandlung von Verdauungsstörungen, Schädigungen der Darmschleimhaut und Regeneration der Darmflora erforderlich.

Ernährungsumstellung

Wie viele andere Faktoren unseres modernen Lebens trägt unsere Ernährung viel zur Entwicklung chronischer Zivilisationserkrankungen bei. Im Gegensatz zu vielen anderen Faktoren (z.B. Arbeitssituation) können wir unsere Ernährungsgewohnheiten in relativ hohem Maß selbst bestimmen. Darüber hinaus können wir durch unsere Ernährung einen wichtigen positiven Einfluss auf die Klimaerwärmung nehmen (ca. 26% des weltweiten Ausstoßes an CO² Äquivalenten wird durch die moderne Intensiv-Landwirtschaft verursacht. Insbesondere durch eine meist für die Tiere qualvolle Fleischwirtschaft)

Die Ernährung hat einen wichtigen Einfluss auf viele Folgen des chronischen Stresses. So kann die Regeneration von geschädigten Mitochondrien durch eine kohlenhydrat-arme Diät mit viel guten Proteinen und gutem(!) Fett unterstützt werden (Stichwort: Mittelmeer Diät, LOGI Diät, Ketogene Diät). Auch Darmgesundheit und eine gesunde, vielfältige Darmflora spielt eine wichtige Rolle. Welche Ernährungsmaßnahmen erforderlich sind muss im Einzelfall bestimmt und mit den Patienten vereinbart werden.

Psychotherapie

Die Zusammenhänge zwischen körperlichen und psychischen Belastungen/Störungen sind viel enger und direkter als gewöhnlich angenommen. Gerade chronischer Stress bedeutet auch ständige Alarmbereitschaft, ständige psychische Anspannung. Diese Anspannung setzt wieder unzählige Reaktionen sowohl im Zentralnervensystem als auch im Vegetativen Nervensystem in Gang und damit eine Übererregung. Diese Übererregung des Sympathikus und des Gehirns verstärkt ihrerseits die Stressreaktion und die psychische Anspannung.
Eine Psychotherapie ist ein entscheidender Bestandteil der Behandlung von chronischem Stress und seinen zahlreichen Folgeerkrankungen, die Zusammenarbeit von Psychotherapeuten und Ärzten sehr wichtig.

Atemtherapie und Entspannungsverfahrung

Durch eine einfach, leicht zu erlernende und wenig zeitaufwendige Atemtherapie kann bereits die Hyperaktivität des Nervus Sympathikus reduziert, die Schlafqualität verbessert werden. Allerdings müssen diese Atemübungen regelmäßig und konsequent durchgeführt werden. Ähnliches gilt für verschiedene Entspannungsverfahren – z.B. Progressive Muskelrelaxation nach Jakobson.
Andere Verfahren die als Achtsamkeitsarbeit bezeichnet werden können sind aufwendiger und bedürfen einer längerfristigen Anleitung durch geschulte Therapeuten – z.B. Mindfulnes Based Stress Reduction nach Prof. Kabat Zinn.

Neuroplastische Therapie

Immer wiederkehrende Signale (Gedanken, Empfindungen, Verhaltensmuster, Handlungen) wirken in unserem Gehirn selbstverstärkend – bilden immer schnellere Bahnen, sodass sie rascher und stärker zu den Verschiedensten Arealen und Schaltstellen weitergeleitet werden. Gerade chronischer Stress führt zu solchen wiederkehrenden Signalen – sei es aus unserem Inneren oder von außen. Immer lauter schalt es durch unser ganzes Gehirn: ALARM, ALARM, ALARM! Immer größer wird so das Chaos von Signalen, immer mehr werden andere, gesunde Signale unterdrückt.

Sind wir uns dieser krankheitsfördernden Gedanken, Empfindungen, Verhaltensmuster, Handlungen bewusst können wir ihnen gesundheitsfördernde Gedanken und Handlungen entgegensetzten. Dadurch kann auch gesundheitsfördernden Empfindungen und Verhaltensmustern Raum geschaffen werden. Durch konsequentes Üben – mental und körperlich – werden im Gehirn für diese positiven Signale Wege gebahnt – sie können sich stärker und rascher ausbreiten und an Bedeutung gewinnen. Negative werden schwächer und verlieren an Bedeutung.

Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf unseren ganzen Organismus: auf das Vegetative Nervensystem, auf dien Erregungszustand unseres Gehirns, auf unser Immunsystem, unser Verdauungssystem… insgesamt auf unsere Gesundheit!

Prävention bei Stress und Silent Inflamation

Junge geht wandern

Angesichts der Zahlen (über 90% aller chronischen Zivilisationserkrankungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit chronischem Stress und Silent Inflamations), angesichts des Enormen persönlichen Leids, das durch chronischen Stress und seine Folgeerkrankungen sowie durch chronische subklinische Entzündungen verursacht wird: PRÄVENTION IST UNBEDINGT ERFORDERLICH für jeden einzelnen Betroffenen und für die Gesellschaft. Welche Schritte dazu erforderlich sind muss von Patient zu Patient individuell festgelegt werden. Lasertherapie, Vitalfeldtherapie, Entspannungsverfahren, Neuroplastische Therapie und Therapie mit biologischen Substanzen spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Wo Prävention zu spät kommt ist KONSEQUENTE THERAPIE ERFORDERLICH UND MÖGLICH (wenn auch schwieriger und aufwendiger) für jeden einzelnen Betroffenen und für die Gesellschaft.